Zwei Silbermedaillen und neue persönliche Bestzeiten im Gepäck
[MH] Mit zwei Silbermedaillen und überzeugenden Leistungen kehrten unsere Starterinnen von den Deutschen Langstreckenmeisterschaften über 5.000 m in Wassenberg zurück. Natürlich durfte im Vorfeld mit Medaillen spekuliert werden, aber vieles hängt bei Meisterschaften bekanntlich von der Tagesform und dem Rennverlauf ab.
Den Auftakt an diesem Meisterschaftstag, der ein Mix aus Sonne, Wolken und Regen bot, machte Delia Krell-Witte (W65) im Rennen der Frauen W55 bis W90. Immerhin 24 Läuferinnen stellten sich dem Starter. Das gibt es in den ersten Runden ein ordentliches Gedränge und man muss hellwach sein, um nicht in einem Gerangel zu Sturz zu kommen. Delia hielt sich aus allem raus und spulte ihr Programm ab. Relativ schnell war klar, dass es zur ersten Läuferin in ihre Altersklasse nicht reichen würde, aber auch genügend Luft zur Drittplatzierten war. In 23:43,93 Minuten lief sie über die Ziellinie und war mit ihrer Leistung und der Silbermedaille sehr zufrieden.
Im zweiten Rennen des Tages, in dem die Frauen W35 bis W50 starteten, waren Alexandra (Alex) Schoppe-Schmidt (W40) und Raija Schmidt (W50) mit dabei. Hier waren es 21 Läuferinnen, die um Medaillen liefen. Beim Studium der Meldelisten mit den Meldezeiten war klar, dass in der W40 eine Frau mit ihrer Leistung herausragte, aber zwei Konkurrentinnen im Leistungsbereich von Alex lagen. Sie hatten mehr Erfahrung und etwas bessere Zeiten. Die Renntaktik ergab sich damit fast von selbst. Es war mit ihrem Trainer besprochen, dass sie versuchen sollte, an den beiden dran zu bleiben, um dann auf der Zielgeraden ihre Spurtqualitäten als ehemalige Sprinterin ausspielen zu können. Sie hielt sich genau an den Plan, allerdings war in der letzten Runde, der Abstand zur bis dahin Zweitplatzierte etwas größer geworden, sodass sich Alex entschloss, schon 200 m vor dem Ziel zu beschleunigen, um dann auf den letzten 70 Metern voll zu sprinten. Das brachte ihr in der neuen Bestzeit von 19:39,00 Minuten die Silbermedaille und fast drei Sekunden Vorsprung auf die Dritte. Raija meinte zum Endspurt von Alex: „Allein dafür hat sich die Fahrt nach Wassenberg gelohnt. Einfach der Hammer.“
Für Raija hingen die Trauben hoch. Schon vor dem Start war klar, dass zwei Frauen von den Zeiten her wohl nicht zu erreichen wären. Beim Kampf um Bronze müsste dann die Tagesform entscheiden. Es war jedoch ein gebrauchter Tag für Raija. Dies lag wohl vor allem daran, dass sie sich von den kräftezehrenden Wettkämpfen in diesem Jahr (noch vor drei Wochen Marathon in Hannover) noch nicht wieder erholt hatte. Sie finishte als fünfte in 20:17,49 Minuten. Das ist eine Zeit, die sie sonst im Training läuft. Auch wenn sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden war, hielt sich die Enttäuschung in Grenzen.
Um 18:30 Uhr starteten die Frauen der U20. Mit dabei Nina Bergerfurth. Hier war klar, dass es nicht um Medaillen ging, sondern um eine gute Zeit und vielleicht sogar um eine Top-Acht-Platzierung. Noch am Vortag sagte sie: „Vielleicht erwische ich eine Gruppe und kann im schnellen Feld eine gute Zeit laufen.“ Nina hat schon mehrfach bewiesen, dass sie eine Meisterschaftsläuferin ist und sich in solchen Rennen enorm steigern kann. Dies bewies sie auch bei diesem Lauf. In 17:48,64 Minuten verbesserte sie ihre Bestzeit um rund 22 Sekunden und lief überraschend auf den 7. Platz, nur eine halbe Sekunde hinter der sechsten.
Das Jahr 2024 entwickelt sich zu einem außerordentlich erfolgreichen Jahr bei Deutschen Meisterschaften. Mit diesen beiden Silbermedaillen konnte bereits 20 Medaillen (12 Einzel, 8 Mannschaft) gewonnen werden. Das kann sich sehen lassen.
04.05.24 | Deutsche Langstreckenmeisterschaften Wassenberg | |
5000m | ||
Nina Bergerfurth | 17:48,64 | 7. WJU20 |
Alexandra Schoppe-Schmidt | 19:39,00 | 2. W40 |
Raija Schmidt | 20:17,49 | 5. W50 |
Delia Krell-Witte | 23:43,93 | 2. W65 |