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Der 15. ZfS Münster Cityrun feiert eine Rückkehr zu alter Größe

Start 10km
Siegerehrung Frauen10km

[MV] Es wäre wirklich sehr sehr schade gewesen, wenn die wenige Tage vor dem Lauf des 15. ZfS-Münster Cityruns in der Presse zu lesende mögliche Absage tatsächlich so umgesetzt worden wäre. Denn entgegen der Anmeldezahlen, die noch 2 Wochen vor dem Lauf im Netz zu finden waren, war der Lauf mit knapp über 1000 Anmeldezahlen, davon 717, die dann auch gestartet sind, ein großer Erfolg. Damit kehrt der Lauf wieder in die Erfolgsspur früherer Jahre zurück.

Einen Anteil zur Steigerung der Teilnehmerzahlen war die Einbindung der Veranstaltung in die Westmünsterland-Laufserie. Dadurch „musste“ neben dem Hauptlauf über 10 km ein weiterer kürzeren Lauf für die sog. Kleine Serie angeboten werden. Hier bot sich natürlich ein 5 km-Lauf an, der die früher im Vorprogramm laufenden Schüler-Wettbewerbe ersetzte. Die Taktung insgesamt war sehr eng, denn dieser 5 km-Lauf fand um 18:45 Uhr und damit 45 min vor dem Hauptlauf statt. Zwischen dem Zieleinlauf der Besenläuferin Annette Schwarzkopp und dem Start des 10ers war nur sehr wenig Zeit. So wurde der Startschuss schließlich um 5 min auf 19:35 Uhr verschoben.

Beide Strecken, der 5er und der 10er, wurden am Tag des Laufes früh morgens neu vermessen, da zum einen eh eine Neuvermessung bevorstand und auch der neue 5km-Lauf bestenlistenfähig sein sollte. Bei der großen Runde, die für den 5er 2 mal und für den 10er 5 mal zu durchlaufen war, blieb es dabei, dass die Streckenlänge auf den Meter genau 2 km beträgt und damit der Start und das Ziel beim 10 km-Lauf an der gleichen Stelle liegen. Für den 5er wurde zusätzlich eine kleine ca. 1 km lange Runde benötigt. Da diese Runde durch die Ludgeristraße, über die Stubengasse, Heinrich-Brüning-Straße und Salzstraße nur knapp über 900 m lang war, musste dafür der Start auf dem Prinzipalmarkt etwas weiter nach hinten verlegt werden. Zwischen den schnellsten Läufern in der zweiten Runde und den langsamsten Läufern auf der ersten Runde kam es auf der Stubengasse zum Begegnungsverkehr, aber wenn wir hier die Abläufe bei der nächste Ausgabe noch optimieren, ist der 5km-Lauf ein ansprechender Gewinn für die Veranstaltung.

Das Wetter am Veranstaltungstag spielte gut mit, bedecktes Wetter, nicht zu warm und nicht zu kalt, nur der Wind blies sehr kräftig, was aber in der gut geschützten Innenstadt weniger störte als z.B. am Aasee. Der 5 km-Lauf entwickelte sich bei den Männern zu einem Wettstreit der drei großen Laufgemeinschaften in Münster, die die ersten sechs Plätze unter sich ausmachten. Am Ende setzte sich der für die LG Brillux startende Justin Lukas in 15:53 klar gegenüber seinem Vereinskollegen Jari Bender durch, der nur in der ersten Runde mithalten konnte und in 16:16 knapp die Oberhand gegenüber David Schafflick behielt. Der Läufer der Running Crew kam noch mal auf, aber im Ziel fehlten vier Sekunden auf den zweiten Platz. Vierter wurde Matthias Holz vom ausrichtenden LSF, der die 17 Minuten in 16:53 knackte. Jens Kassebeer (Brillux) lief als fünfter genau 17:00, während Alexander Schill vom LSF als Sechter eine Sekunde dahinter einlief. Auf Platz 7 fiel schließlich mit Aslan Güleryüz aus Epe ein U14-Läufer auf, der auch schon beim Zoolauf mit einer für seine AK sehr starken Zeit geglänzt hatte.

Start 10km
Adissalem Alemu
Adissalem Alemu

Während es bei den Männern an der Spitze relativ eng zuging, war das Frauenrennen eine eindeutige Angelegenheit für die für den USC Bochum laufende Verena Vorspohl. In 18:54 blieb sie als einzige Läuferin unter 20 Minuten und hatte schließlich mehr als eine Minuten Vorsprung auf die vereinslos startende Frieda Breitkopf, die 20:16 benötigte. Anders als ihr Bruder landete Hayriye Güleryüz aus Epe, die ebenfalls in der U14 läuft, mit einer Zeit von 20:25 auf dem Treppchen. Dicht dahinter folgten die Running Crew-Läuferinnen Judi Schmalbrock und Sophia Hartmann. Den sechsten Platz in 20:45 holte sich schließlich Lisa Kerkhoff aus Rosendahl, die noch in der U20 läuft. Gerade im 5 km-Rennen waren sehr viele junge Gesichter unterwegs. Dies ist ein überzeigendes Argument, diesen Lauf auch in den nächsten Jahren im Rennkalender zu belassen.

Für den Hauptlauf war der Blick auf zwei äthiopische Starter gerichtet, bei den Männern lief vereinslos Abay Kidus Gebremeskel, bei den Frauen trat Adissalem Alemu von der LT TELIS FINANZ Regensburg an . Während bei den Männern der Streckenrekord aufgrund der Vorlaufzeiten der Athleten nicht in Gefahr schien war dieser bei den Frauen durch Adissalem Alemu stark gefährdet. Im Männerrennen gingen die Running Crew Athleten Manuel Kruse und Linus Korsmeier vorne ein schnelles Rennen an. Abay Kidus Gebremeskel konnte nur auf der ersten Runde mithalten, genauso wie Oskar Enseling von der LG Brillux, dann mussten beide abreißen lassen. Der vielfache Hermannslauf-Sieger Elias Sansar, der bekannt dafür ist, verhalten zu starten und dann von hinten aufzusammeln, reihte sich erst ein, um wie gewohnt seine Stärke erst am Ende auszuspielen. Es entwickelte sich ein spannendes Rennen zwischen den beiden RunningCrew-Läufern, sie lagen nach der vierten Runde noch Kopf an Kopf. Dann aber setzte sich Korsmeier kurz vor dem Ziel ab und siegte in starken 31:32, Kruse wurde diesmal mit fünf Sekunden Rückstand „nur“ Zweiter. Elias Sansar hatte wie so oft nach hinten noch viel Luft. So überholte er noch Gebremeskel und Enseling und erreichte als Dritter in 32:15 das Ziel. Der Äthiopier musste sich schließlich mit Platz 4 begnügen, konnte aber am Ende immerhin noch Enseling in Schach halten, der auf der letzten Runde anders als die Konkurrenten nicht mehr zulegen konnte. Sechster wurde der Paderborner Yannick Schönfeldt in 33:03.

Adissalem Alemu hielt sich schon früh im Rennen unter den stark laufenden Männern auf und alles deutete auf einen neuen Streckenrekord hin. Sie spulte schließlich alle fünf Runden sehr gleichmäßig ab und kam nach 33:49 als erste Frau ins Ziel. Der alte Rekord war damit um eine Minute unterboten. Kiara Nahen aus Paderborn lief hinter der Regensburgerin fast unbemerkt ein sehr starkes Rennen und kam schließlich in 35:28 als Zweite auf dem Prinzipalmarkt an. Beste Münsteranerin wurde Katja Tegeler von der Running Crew, die eine Zeit unter 36 nur knapp verpasste, sich aber mit 36:04 sehr über den dritten Platz freute. Jollen Gedwart aus Essen konnte in 36:52 noch unter 37 bleiben, Fünfte wurde Sarah Schäperklaus aus Menden vor der zweiten Running Crew-Läuferin Louisa Linkemeyer. Mit Antonia Rewer und Raija Schmidt konnten sich auch zwei Frauen des ausrichtenden LSF unter den ersten Zehn behaupten.

Nachdem auch der letzte Läufer durch Stefan Hahn ins Ziel begleitet wurde, wurde die Laufstrecke dank der vielen Helfer in kurzer Zeit wieder abgebaut. Wer sich links und rechts unter den Läufern umhörte, vernahm fast nur zufriedene Stimmen. Es gibt natürlich wie immer Punkte, die zu verbessern sind, gerade die Abläufe beim 5km-Lauf zeigen noch einiges Verbesserungspotential. Auch bei der Organisation im Vorfeld der Veranstaltung zeigten sich Punkte, die besser gemacht werden können. Trotzdem zeigte sich der LSF dank der vielen fleißigen Hände wieder mal als kompetenter Ausrichter von Straßenläufen, auch darauf darf man mal stolz sein.

 

Hier findet man ein schönes Album mit Fotos, die Michael Holtkötter geschossen hat.