Bahnwettkampf, Bergläufe, Stundenläufe, Straßenlauf und Deutsche Meisterschaft: Die ganze Vielfalt des Laufsports an einem Wochenende
[MV] Eine Woche nach dem Münster Marathon waren an diesem Wochenende nur wenige Laufsportfreunde in Wettkämpfen aktiv. Dafür aber boten diejenigen, die am Start waren, die ganze Vielfalt des Laufsports.
Beim stark besetzten Sommerbahnmeeting in Borgholzhausen am Freitag Abend war Antonio Henrique einziger Starter des LSF. Er ging im Rennen über 3000 m gemeinsam mit einem starken, aber um viele Jahre jüngeren Feld an den Start. Der Sieger des Rennens war schließlich 46 Jahre jünger als Antonio. Gerade deshalb kann er sehr stolz auf seine Leistung sein. In 11:59,08 blieb er unter dem 4er-Schnitt und gewann damit natürlich die M65.
Am Freitag wurde auch der 24-Stundenlauf in Reken ausgetragen, die 13. Ausgabe dieses Laufes endete damit erst am Samstag. Auf einer 2,4 km langen Strecke rund um den Sportplatz waren nicht nur Ultra-Experten, sondern alle Läuferinnen und Läufer und auch Schüler und Schülerinnen aufgerufen, denn der Erlös wird dem Deutschen Kinderhospizverein gespendet. So legten über 1600 Teilnehmer mehr als 26.000 km zurück. Vom LSF waren Nicole Woermann-Riedel und Frank Sommerkamp dabei. Nicole schaffte in der Zeit sage und schreibe 42 Runden und kam damit auf knapp über 100 Laufkilometer. Damit war sie siebtbeste Frau. Auch Franks Ergebnis kann sich sehen lassen. Er erlief 31 Runden, was 74,4 km entspricht.
Nicht 24, aber immerhin sechs Stunden am Stück wurden am Samstag in Werl absolviert. Auch dieser Lauf ist ein Spendenlauf, überschüssige Gelder kommen wohltätigen Zwecken zugute. Der Kurs ist länger als in Reken. Auf 7,5 km müssen zudem 100 Höhenmeter pro Runde gelaufen werden. Dafür verläuft die Strecke durch den Stadtwald Werl auf Waldwegen und Singletrails. Es werden immer vollendete 2,5 km-Anschnitte gewertet. Caroline Brosig lief genau vier Runden, was 30 km entspricht. Nach 4:19:30 ging sie dann keine weitere Runde mehr an und beendete den Lauf als 13. Frau.
Beim Jungfrau-Marathon waren mit Martin Luig und Florian Braun zwei Läufer dabei, die letzte Woche noch in Münster am Start waren. Martin hatte den Marathon absolviert, Florian den 28er. Für Martin ist der Jungfrau-Marathon schon fast zur Tradition geworden. Normalerweise findet der immer am selben Wochenende wie der MüMa statt, und so hat Martin schon öfter an einem Wochenende ein Doppel gewagt, Samstag Marathon in der Schweiz und Sonntag in Münster. Dieses mal war es etwas einfacher, weil der MüMa eine Woche nach vorne verlegt worden war. Beim Jungfrau Marathon sind fast 2000 Höhenmeter zu überwinden. Der Start ist eher flach, erst nach 25 km geht es steil nach oben. Martin beendete den Lauf auf dem Eigergletscher nach 5:15:24. Florian, der den Lauf zum ersten Mal absolvierte, kam nach 5:36:55 an, genoss aber jeden Meter des Laufes.
Ebenfalls in den Bergen, aber auf österreichischer Seite, lief Benedikt Korte bei einem Wettkampf mit besonderem Modus mit. In Bad Hofgastein findet der Adidas Infinite Trail statt. Beim Team-Race laufen die drei Mitglieder einer Gruppe jeweils unterschiedliche Strecken mit unterschiedlichen Längen. Die Streckenlängen betragen 21, 35 und 44 km und führen alle durch das atemberaubende Gasteinertal. Gemeinsam mit zwei Freunden lief Benedikt in der Mixed-Wertung und war selbst dabei auf der mittleren Distanz über 35 km und 2700 Höhenmeter unterwegs. Die Strecke absolvierte er in 5 Stunden und 23 Minuten. Von allen Läuferinnen und Läufern der Mixed-Wertung wurde er Siebter. Als Team mit Kristin Barber, die 21 km lief und Daniel Pichl, der die längste Strecke absolvierte, wurden 15. von 41 Mixed-Teams.
Als letzten Vorbereitungswettkampf vor dem Köln-Marathon lief Sören Hand am Sonntag in seiner Heimat den Kiel.Lauf. Sören hatte letzte Woche in Münster den 28 km-Lauf als bester männlicher Teilnehmer abgeschlossen. In Kiel war er nun auf der Halbmarathondistanz unterwegs. Nach Venlo und Enschede lief er damit den dritten Halbmarathon in diesem Jahr. In 1:22:59 kam er diesmal nicht an die Zeiten der beiden vorherigen Läufe heran. Da aber der Schwerpunkt der Vorbereitung den Deutschen Marathonmeisterschaften gilt, dürfte dieser Lauf als Tempospritze gedient haben. Im gut besetzten Lauf wurde er in der M30 Gesamtvierter.
In den letzten Jahren ist Delia Krell-Witte zur Läuferin mit den meisten Teilnahmen an deutschen Meisterschaften im Verein avanciert. Egal, ob Bahn oder Straße, fast immer ist Delia dabei, wenn es darum geht, deutsche Meisterinnen zu küren. So konnte Delia in den letzten Jahren einige Medaillen mit nach Hause nehmen, sowohl im Einzel als auch im Team. Die Deutsche Meisterschaft über 10 km auf der Straße fand in diesem Jahr in Bad Liebenzell unweit von Stuttgart statt. Die 500 km Anreise schockte Delia nicht und so war sie am heutigen Sonntag im Rennen der Altersklassenathletinnen und -athleten dabei. Mit einer Zeit von 48:37 lief sie dabei erneut in dem Bereich, in dem sie auch die letzten 10 km-Läufe u.a. in Rorup und Dülmen absolviert hatte. Leider kam sie bei heißem Sommerwetter nicht an ihre Bestzeiten aus diesem Jahr heran. Die Zeit bedeutete im Feld der W60 den fünften Platz. Im nächsten Jahr wird Delia dann in der W65 starten. In Bad Liebenzell hätte ihre Zeit dort zu Silber gereicht.
08.09.2023 | Sommer-Bahnmeeting Borgholzhausen | ||
3000 m | |||
Antonio Henrique | 11:59,08 | 9. Ges./1. M65 | 518 |
08.09.2023 | 13. Rekener 24-Stunden-Lauf | ||
24 Stundenlauf | |||
Nicole Woermann-Riedel | 100,8 km | 7. W | |
Frank Sommerkamp | 74,4 km | 33. M | |
09.09.2023 | 5. 6-Stunden-Lauf-Werl | ||
6 Stundenlauf | |||
Carolin Brosig | 30 km (04:19:30) | 13. W | |
09.09.2023 | 30. Jungfrau-Marathon Interlaken | ||
Marathon, 1953 HM | |||
Martin Luig | 05:15:24 | 87. M50 | 10 |
Florian Braun | 05:36:55 | 136. M50 | 10 |
09.09.2023 | Adidas Infinite Trail Bad Hofgastein | ||
35 km, 2700 HM | |||
Benedikt Korte | 05:23:23 | als Team: 15. MX | |
10.09.2023 | DM 10 km Bad Liebenzell | ||
10 km | |||
Delia Krell-Witte | 00:48:37 | 5. W60 | 501 |
10.09.2023 | 35. Kiel.Lauf | ||
Halbmarathon | |||
Sören Hand | 01:22:59 | 4. M30 | 514 |