Stellungnahme des Vorstandes zu den Vorfällen beim letzten Silvesterlauf

Liebe Laufsportfreunde,
der Silvesterlauf ist schon längere Zeit her und dennoch müssen wir auf dieses Ereignis zurückblicken. Unsere Läufe sind uns eine Herzensangelegenheit, auf die wir sehr stolz sind.
Leider gab es beim letzten Silvesterlauf ein sehr unrühmliches und unerfreuliches Ereignis, was der vielen Arbeit, die wir alle dort ehrenamtlich leisten, unwürdig ist.
Der Laufsport gilt – anders als bei so manchen Ballsportarten – als besonders friedlich. Bei aller sportlicher Konkurrenz herrscht auch bei Wettkämpfen fast ausnahmslos ein friedliches Miteinander, ja sogar ein Anfeuern der Konkurrenz und ein Abklatschen im Ziel, auch wenn man den Schlusssprint verloren hat. Wahrscheinlich betreiben wir alle gerade deshalb den Laufsport so gerne, denn jede und jeder freut sich eigentlich über die sportliche Leistung der anderen Läuferinnen und Läufer. Auch die Zugehörigkeit zu einem anderen Team hält im Grunde keine wirkliche Athletin und wirklichen Sportler davon ab, sich fair zu verhalten.
Umso bestürzter waren und sind wir alle darüber, dass es im Rahmen unseres Silvesterlaufes zu einer körperlichen Auseinandersetzung (ein Zusammenstoß während des Laufs der Füße beider Beteiligten) zwischen zwei Läufern kam, wobei beide offiziell LSF-Vereinsmitglieder sind.
Beide Läufer waren als Pacemaker für ambitionierte Läuferinnen am Start. Laut der Aussage des einen Betroffenen habe er den Sturz unabsichtlich mit dem Fuß verursacht. Der andere beteiligte Läufer konnte, aufgrund der Sturzverletzungen, das Rennen nicht fortsetzen und musste anschließend im Krankenhaus behandelt werden. In seiner Wahrnehmung handelte es sich nicht um ein Versehen, sondern um einen gezielten Tritt von hinten in die Beine. Er gab an, dass er, nachdem er sich nach dem Sturz alleine aufgerappelt hatte, hinterhergelaufen und im Affekt den anderen Läufer festgehalten hätte, um ihn zur Rede zu stellen. Eine Klärung direkt vor Ort gab es nicht. Hinterher berichtete der gefallene Läufer, dass es unmittelbar vor dem Tritt bereits verbale Provokationen gab. Der gefallene Läufer erstattete schließlich Anzeige bei der Polizei. Auch der andere beteiligte Läufer beendete das Rennen nicht und war im Zielbereich für eine Stellungnahme nicht mehr erreichbar..
In der Zeit nach dem Silvesterlauf hat der Vorstand mehrfach Gespräche mit beiden Beteiligten und möglichen Zeugen geführt. Der nicht gestürzte Läufer beteuerte darin, dass die Kollision völlig unbeabsichtigt geschehen sei. Der gefallene Läufer sah es mit etwas zeitlichem Abstand weiterhin als einen gezielten Tritt an. Mögliche Zeugen konnten den Sacherhalt nicht eindeutig beschreiben. Dem verletzen Athleten überbrachte der Vorstand ein Präsent mit besten Genesungswünschen und sorgte für kostenneutrale juristische Begleitung.
Der Vorstand hat sich wegen der polizeilichen Aufarbeitung mit einer öffentlichen Stellungnahme bisher zurückgehalten. Das Verfahren der Polizei ist wegen „eines fehlenden öffentlichen Interesses“ nun eingestellt, dennoch hängt die beklemmende Situation nach wie vor über dem Vereinsleben. Dies ist sehr bedauerlich und traurig, zumal eine eindeutige Klärung der Schuldfrage nicht möglich war.
Eine Entschuldigung für absichtliches oder versehentliches Touchieren, anschließendes Nichtstehenbleiben/Weiterlaufen, ohne aufzuhelfen und die nachfolgende Rangelei ist bisher leider ausgeblieben. Wir als Vorstand räumen zudem ein, dass auch uns diese Situation, die bislang glücklicherweise ein Alleinstellungsmarkmal besitzt, durchaus auch in der Aufnahme, Interpretation und Wertung überfordert, denn wir sind weder Zeugen, Polizisten oder Juristen.
Wir wünschen uns für die Zukunft sehr, dass sich solchen Situationen weder bei unseren Veranstaltungen, mit und auch ohne die Beteiligung von LSFern kommt. Wir bitten euch weiterhin wie bislang auch um ein friedliches Miteinander. Denkt daran, dass alles „nur“ Sport ist, den wir alle lieben und, wir als gemeinnütziger Verein auch in der Regel kein Geld damit verdienen. Fairness geht vor. Das hat bislang immer gut funktioniert und soll es auch weiterhin.
Für den Vorstand
Markus und Raija